Herrn
Jürgen Möllemann
Fraktionsvorsitzender der FDP im NRW-Landtag
Coesfeldweg 59
48161 Münster
9. August 2000
Landeshundeverordnung NRW, grüne "Fachfrau Höhn".
Sehr geehrter Herr Möllemann,
gestatten Sie mir bitte, dass ich als Kollege, der ich nebenbei auch
noch dieses oben näher bezeichnete Ehrenamt bekleide, Sie heute
einmal anspreche, wie diese LHVO der Frau Höhn nicht nur das Leben
der Bürger in NRW sondern auch außerhalb ganz massiv in Unordnung
bringt und welche skandalösen Details beim Zusammenschustern der
LHVO im Hause Höhn wir aufdeckten.
Wenn Herr Clement am Ende seiner Wanderung freitags bei Ihnen
ankommt, könnten Sie dann ja einiges davon zum besten geben oder
sich ganz einfach für den Briard und für eine bessere LHVO
einsetzen.
Seit dem "hundeschwarzen Freitag", dem 29.06.2000, der Tag, an dem
diese Frau Höhn die LHVO an die Öffentlichkeit brachte, bin ich
täglich bis weit in die Nacht mit dem Kampf gegen diese Verordnung
beschäftigt. Eigentlich hätte ich, mit einer Außenstelle betraut an
einer beruflichen Schule für schwererziehbare und lernbehinderte
Jugendliche wohlverdient in den Urlaub gehen können, aber jetzt
arbeite ich mich statt dessen in Pflichterfüllung dieses Ehrenamtes
kaputt.
Der BCD betreut ca. 1000 Mitglieder, davon genau 249 in NRW. Diese
verstehen die Welt nicht mehr, weil der Briard auf Liste 2 der LHVO
geführt wird. Ärzte, Richter, Professoren, Lehrer, Handwerker,
Facharbeiter, Staatsanwälte, Geschäftsleute und Schäfer sind unser
Klientel, also keine Unterweltgestalten. Sie wurden über Nacht zu
Kampfhundebesitzern, weil Frau Höhn den Briard auf diese Liste
setzte.
Angebliche fachwissenschaftliche Erkenntnisse entlarvten wir
eindeutig als Inhaltsverzeichnis eines Fachbuches. Ministerium Höhn
schreibt also Inhaltsverzeichnisse ab und nennt das dann
fachwissenschaftliche Erkenntnisse.
Wie sagte Fachreferent Dr. Bottermann zu uns: "Was wollen Sie
machen, wenn die Frau Ministerin fordert, dass die Liste lang sein
muss und sie die beste Ministerin in der Bundesrepublik mit dieser
Verordnung werden will."
In diesem Inhaltsverzeichnis nun steht auch der Briard, ein reiner
Hütehund, wie ein Collie, wie ein Border Collie oder ähnliche, weil
der Verfasser ihn irrtümlich den Herdenschutzhunden zuordnete.
Dieser Fehler wird aber im zugeordneten Kapitel bei der Beschreibung
des Briard revidiert. Dr. Bottermann schrieb aber für grüne Frau
Höhn nur das Inhaltsverzeichnis, ohne weiter hinten nachzulesen.
Heute sagt Dr. Bottermann: "Wenn ich damals schon gewusst hätte, was
ich heute über den Briard weiß, wäre er nie auf die Liste gekommen."
In einem Gespräch im LW-Ministerium am 13.07. sagen die Herren
Bottermann und David vor zwei Vertretern unseres Vereines zu: "Der
Briard kommt von der Liste". Wir verlassen das Ministerium und die
grüne Frau Höhn verkündet in der Öffentlichkeit: "An diesen Listen
wird nichts verändert." Kann man Herrn Clement einmal fragen, ob
seine Kabinettsmitglieder lügen dürfen? Gelogen hat das Ministerium
Höhn auf jeden Fall, entweder am Verhandlungstisch oder bei der
Aussage. Kann man so in NRW Politik für den Bürger betreiben?
Das Ministerium Höhn nimmt den Rhodesian
Ridgeback von der Liste, weil ein Gutachten des allseits anerkannten
und bekannten Gutachters Franz Breitsamer, der hier in
Bayern mit der Begutachtung der Kampfhunde gemäß bayer. Verordnung
unumstritten zu einer "Nonproblematik" mit diesem Thema führte,
>>>Anmerkung:
Das segensreiche Wirken bzw. die "Nonproblematik" des Franz
Breitsamer bestand für BCD und CfH anscheinend darin, dass
Breitsamer in Bayern die "richtigen" Hunderassen auf die
Kampfhundeliste setze, und nicht die "falschen" (nämlich die des
Vereins).
>>>
jene Rasse eben anders einstufte, als Dr. Bottermann. Auch
der BCD legte mittlerweile Dr. Bottermann ein Gutachten des Herrn
Breitsamer vor, indem er den Briard derart beschreibt, dass er eben
nicht auf diese Liste gehört.
>>>
Ergo förderten BCD und CfH die
Diskriminierung von Menschen und Hunderassen, indem man Breitsamer
durch einen Gutachtenauftrag unterstützte, anstatt ihn als
inkompetent zu outen, weil kein Hund aufgrund seiner Rasse
gefährlich ist (wie Justiz und Wissenschaft festgestellt haben).
Anstatt sich gegen Verfassungsverletzungen und Diskriminierung an
sich zu wehren, die jeden treffen können, definierte man sich lieber
als "nicht den zu Recht diskriminierten Personen zugehörige Gruppe",
ein Verhalten, das in Deutschland historisch nur allzugut bekannt
ist.
Auch die Zusammenarbeit mit einem unehrenhaft entlassenen
Ex-Polizisten (Breitsamer) scheute man nicht, obwohl gerade das das
Klischee vom kriminellen Kampfhundehalter bestätigte.
>>>
Jetzt sagt Dr. Bottermann: "Wir haben eigene Gutachter, die wir
einbeziehen."
Der BCD erabeitet mit dem Ministerium
eine Vereinbarung, dass Hunde mit Ahnentafeln aus diesem Club sofort
von der Maulkorbpflicht zu befreien sind und die Halter mit der
Ahnentafel auch den Sachkundenachweis erbracht hätten.
>>>
Noch nicht mal Bärbel Höhn war dumm genug, auf dieses schmale Brett
zu laufen:
"Ein Hund ist deshalb ungefährlich im Sinne einer Gefahrenabwehr und
sein Halter deshalb automatisch sachkundig, weil der Hund eine
Ahnentafel des BCD oder CfH aufweist."
Wir haben damals nur gegrinst, denn diese Regelung hätten wir gerne
vor Gericht vorgetragen, es hätte einiges Gelächter gegeben.
Vermutlich wäre dem Urteil auch gleich die Einweisung von Frau Höhn
nach dem Landeskrankengesetz gefolgt.
Hier wird deutlich, dass der Vorstand des BCD nicht nur sehr dumm
und ungebildet ist, sondern auch keinerlei Rechtsbewußtsein hat.
Eine Schande für den Autor Peter Schmidt, der wie Jürgen Möllemann
Pädagoge sein will.
Über die Ergebnisse der PISA-Studie brauchen wir uns also wahrlich
nicht zu wundern.
Dummheit alleine war es aber nicht:
Man sah seine Chance, vom Elend anderer zu profitieren.
Hätten BCD und CfH diese Regelung erreicht, so hätten sie das
wirtschaftliche Monopol auf LHV-konforme Briards gehabt.
Eine lukratives Privileg für beide VDH-Vereine und ihre Züchter
(wenn auch ein verfassungswidriger Rechtsbruch).
Wen stören dabei schon die Hunde, die durch die LHV verrecken.
Der damals mit dem MUNLV von
BCD und CfH vereinbarte Kuhhandel ist übrigens heute noch in einem
Schreiben des Staatsekretärs Dr. Peter Griese nachzulesen:
Ausnahmegenehmigung für CfH
und BCD,
Schreiben von Dr. Griesean die Bezirksregierungen vom 27.07.00:
http://www.tierheim-olpe.de/news/gr1.htm
Ein herzliches Dankeschön nochmal an denjenigen, der dieses
und andere Dokumente aus dem MUNLV weiterleitete.
Seinen Namen haben wir leider vergessen.
Und zwar jeweils 5 Sekunden nach Erhalt des Fax.
Staatssekretär Dr. Peter Griese
war derjenige aus dem MUNLV, der sich öffentlich dafür entschuldigen
musste, dass er die etwa 10.000 Demonstranten der ersten Demo in
Düsseldorf gegen die LHV gegenüber der Presse als Rechtsradikale
bezeichnete.
Und Griese war auch derjenige, der Dr.
Jahns Euthanasiepläne
http://www.tierheim-olpe.de/news/jahn.htm
in seinem Schreiben vom 31. 07.00 wiederbelebte:
http://www.tierheim-olpe.de/news/griese.htm
Ein feiner und passender Gesprächspartner für VDH-Vereine.
>>>
Wir verlassen das Ministerium der Frau Höhn, geben dies unseren
Mitgliedern kund. Diese gehen zu den zuständigen Ordnungsämtern.
Diese wissen nichts davon. Sie versuchen sich im grünen
Höhn-Ministerium zu erkundigen, dort wird ihnen gesagt: "Diese
Vereinbarung gibt es nicht". So kann man doch wirklich nicht Politik
betreiben. Das ist Lug und Trug. Steht dafür Herr Clement?
So könnte ich gerne weitere Details aus dem Hause Höhn darlegen,
aber das würde den Rahmen dieses Briefes sprengen. Z.B., dass Frau
Höhn immer wieder öffentlich den Briardclub als Alibi für die gute
Qualität ihrer Verordnung - dass dieser Verein bei der Umsetzung der
LHVO so gut mithilft - heranzieht, obwohl wir auch gegen diese Art
der Darstellung mehrfach in ihrem Ministerium protestiert haben.
Mittlerweile führte dies dazu, dass
wir von anderen Verbänden als Verräter und Schweine bezeichnet
werden.
>>>>>>>>>>>>>Tja. Wie kann man
nur...<<<<<<<<<<<<<
Dass der BCD gegen diese LHVO insgesamt erhebliche
Einwände vorzubringen hat, haben wir auch in anderer Form Ihrer
Fraktion gegenüber zum Ausdruck gebracht, die ja einen gut gangbaren
Alternativvorschlag auf den Weg gebracht hat, den wir voll
unterstützen.
Ich dachte nur, wegen der Wette und wegen der Wanderung zu
Ihnen....., könnte doch der Herr Möllemann..., ...ehemaliger
Lehrerkollege....., dem Herrn Ministerpräsidenten einmal ein paar
passende Worte über unser Problem sagen.
Der Briard ist nämlich ein Hütehund und
niemals ein Kampfhund.
>>>
Oh heiliger Sankt Florian,
verschon MEIN Haus,
zünd
andere an.
Kampfhund ist eine Berufsbezeichnung, keine Rassenbezeichnung.
Das wollten BCD und CfH aber nicht wissen, und schon gar nicht laut
aussprechen.
Denn irgendeiner musste ja als Bauernopfer über die
Klinge springen.
Schon damit die Politik und die Verhandlungspartner von BCD und CfH
im MUNLV nicht ihr Gesicht verloren.
Für die langhaarigen Rassen - die Molosser und die
Bullterrierrassen.
Für die Molosser - die Bullterrierrassen.
Für die Bullterrier dann - die American Stafforshire Terrier und die
Pitbulls.
Und letztlich für die American Staffordshire Terrier - die Pitbulls
und die Mischlinge, denn die hatten keine Papiere, keinen Verein,
keine Lobby, saßen mittlerweile überwiegend in den Tierheimen und
konnten sich sowieso nicht wehren.
Und für den Deutschen
Schäferhund sprang:
Der Rottweiler.
>>>
Zu Ihrer Information habe ich eine kleine Info-Broschüre über den
Briard und den BCD beigelegt. Wir wären Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen"
Und die
anderen?
Bekannt ist ein
Treffen im MUNLV Ende September 2000, bei dem außer Bernhard Meyer
(Geschäftsführer VDH) auch Vertreter von
Herdenschutzhunden-Rassevereinen, BCD, CfH und Club für Molosser
geladen waren.
Peter Schön vom CfM hatte in vorauseilendem Gehorsam schon einen
selbstentworfenen Wesenstest des CfM in der Hosentasche.
Einen Vertreter für die Pitbull- oder Mischlingshalter hatte man
natürlich nicht geladen. Keine
Lobby - keine Kekse.
Dafür war ein "Dissidenz"verein dazwischengerutscht, dessen
Vertreter binnen Minuten den VDH-Geschäftsführer Bernhard Meyer als
kynologischen und ethologischen Blindgänger outeten.
(Anmerkung: Als "Dissidenz" bezeichnen die VDH-Hörigen Rassevereine,
die nicht dem VDH angehören, sondern keinen oder anderen
internationalen Dachverbänden.
Zu sagen hat das nichts, denn die sogenannte "Dissidenz" kann
durchaus die besseren Hunde, die besseren Zuchtstatuten und die
besseren Züchter haben, als das jeweilige VDH-Pendant.)
Man kann so einiges drehen.
Und es gelang, dass einige der Vereinsvertreter zu dem Gespräch erst
gar nicht erschienen.
Peter Schön ließ auch seinen Wesenstest in der Hose.
Wir hatten bei diesem Gespräch mehr als ein Ohr im MUNLV.
Ein herzlicher Dank an die "Ohren".
Deren Namen wir jeweils 5 Sekunden nach den Telefonaten vergessen
haben.
Jeder, aber auch jeder VDH-Rassehundeverein hat versucht, seine
Schäfchen ins Trockene zu bringen und nach Möglichkeit
profitbringende Privilegien zu erhalten.
Deshalb wollte auch keiner wirklich gegen die LHV ernsthaft klagen.
Man hätte ja gewinnen können.
Die Verfassungsbeschwerde des CfH beschränkte sich auf die
Argumentation "Im Grunde seines haarigen Herzens ist der Briard auch
nur ein Deutscher Schäferhund, und kein Kampfhund."
Damit kann man gegen Rasselisten natürlich keinen Blumentopf
gewinnen.
Wir waren dann auch sehr erleichtert, als das Bverfg die
Verfassungsbeschwerden im Sommer 2000 ablehnte.
Die Liste der für Verhaltensüberprüfungen zugelassenen
Rassehundevereine des VDH spricht eine deutlich Sprache.
Die Bemühungen der VDH-Vereine, erfolgversprechende Klagen nicht nur
nicht zu führen, sondern auch nach Möglichkeit andere daran zu
hindern, spricht ebenfalls eine deutliche Sprache.
Die Sprache von Rechtsbruch
und Verrat.
Die Sprache von der wirklichen Bedeutung der Worte "Tierschutz" und
"Liebe zum Hund" für diese VDH-Vereine.
Die meisten Rassehundevereine des VDH waren nur im Gegensatz zu CfH
und BCD nicht so dumm, auch noch dicke fette Fingerabdrücke zu
hinterlassen.
Wir schlagen dem VDH eine Änderung des Verbandsnamens vor:
Statt
"Verband für das Deutsche Hundewesen"
sollte es besser
"Verband für Diskriminierung und Hundeelend"
heißen.
Den damaligen Slogan von CfH und BCD:
"Herzen mit Haaren drumherum"
können wir heute nur noch so kommentieren:
"Haare und kein Hirn."
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