Max Wähler, Wahlstr. 12, 12345 Wahlhausen
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27. März 2002
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BT-Wahl 2002
Bundestagswahl 2002 - Persönliche Wahlprüfsteine
Sehr geehrte Damen und Herren,
am 22.09.2002 stehen die nächsten Bundestagswahlen an. Als politisch
interessierter Bürger, Tierfreund und Hundehalter eines sog.
"gefährlichen Hundes" war ich - ebenso wie meine Familie, viele
andere Hundefreunde und Bekannte - über die politischen und
exekutiven Schnellschnüsse, ja teilweise Exzesse, Diffamierungen und
Diskriminierungen, deren Aus-wirkungen wir persönlich erfahren
mussten, sehr entsetzt. Als verantwortungsbewusste Bürger und
Hundefreunde hätten wir einen differenzierteren, sachlicheren und
verhältnismäßigeren Umgang mit dem Thema erwartet.
Bevor ich deshalb meine Wahlentscheidung für die Bundestagswahl 2002
treffe, möchte ich Sie um Beantwortung folgender Fragen - die auch
als Anregungen verstanden werden dürfen - bitten, von denen ich
meine Wahlentscheidung mit abhängig machen werde:
1. Teilt Ihre Partei die (wissenschaftlich von Kynologen, Ethologen,
Genetikern, Veterinärmedizinern sowie dem Arbeitskreis
Diensthundewesen widerlegte bzw. abgelehnte) Auffassung, dass es
bestimmte Hunderassen gibt, die a priori bzw. unwiderleglich
gefährlich sind ?
o Ja
o Nein
2. Tritt Ihre Partei dafür ein, § 2 (Einfuhr- & Verbringungsverbot
für Pitbull-Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire
Bullterrier, Bullterrier sowie in LandeshundVO gelistete Rassen) des
Gesetzes zur Einfuhr und Verbringung gefährlicher Hunde vom
12.04.2001 (BGBl. I, S. 530) aufzuheben bzw. zu ändern ?
o Ja
o Nein
3. Wird Ihre Partei die Einschränkung meines Grundrechtes auf
Unverletzlichkeit der Wohnung (Art. 13 GG), eingeführt durch § 3
Abs. 2 des Gesetzes zur Einfuhr und Verbringung gefährlicher Hunde
vom 12.04.2001 (BGBl. I, S. 530) ersatzlos aufzuheben ?
o Ja
o Nein
4. Wird Ihre Partei das Zuchtverbot (insbesondere für
Pitbull-Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire
Bullterrier, Bullterrier), eingeführt durch Art. 2 Ziffer 2 des
Gesetzes zur Einfuhr und Verbringung gefährlicher Hunde vom
12.04.2001 (BGBl. I, S. 530) in Verbindung mit § 11
(Aggressionssteigerung nach § 11 b Abs. 2 des Tierschutzgesetzes)
der Tierschutz-Hunde-Verordnung vom 02.05.2001 (BGBL I., S. 838)
aufheben bzw. ändern ?
o Ja
o Nein
5. Wird Ihre Partei eine Aufnahme des Tierschutzes als Staatsziel
ins Grundgesetz fordern und ein betäubungsloses sog. Schächten (mit
dem geltenden TierschG unvereinbare Schlachtpraxis orthodoxer
jüdischer und moslemischer Metzger) verbieten ?
o Ja
o Nein
Da ich weiß, wie schwierig es gelegentlich ist, von Politikern -
gerade in Wahlkampfzeiten - eine klare Aussage zu erhalten, bitte
ich Sie, die oben genannten Fragen einfach durch Ankreuzen zu
beantworten, wie ich dies bei der Wahl auch tun werde. Von
allgemeinen Ausführungen oder mir hinlänglich bekannten
Standardbriefen bitte ich abzusehen.
Sollte ich keine Nachricht bzw. Antwort von Ihnen bis zur
Bundestagswahl erhalten, so gehe ich davon aus, dass Sie kein
Interesse an diesem mir wichtigen Thema haben und keinen weiteren
Handlungsbedarf i.o. genannten Sinne sehen.
Im Falle einer (positiven) Beantwortung der Fragen werde ich
selbstverständlich eine "Erfolgskontrolle" durchführen, da ich der
festen Überzeugung bin, dass Politiker allein an ihren Taten statt
an ihren Worten zu messen sind. Sie wissen ja: Nach den Wahlen, ist
vor den (nächsten) Wahlen. Und ich verfüge über ein ausgeprägtes
Langzeitgedächtnis.
Ich erlaube mir, Ihre geschätzte Antwort - wie selbstverständlich
auch ein beredtes Schweigen - aktiv in meiner Familie sowie meinen
weiten Bekanntenkreis zu kommunizieren.
Für Ihre Bemühungen darf ich Ihnen bereits an dieser Stelle danken.
Mit freundlichen Grüßen
Max Wähler
[Mündiger Bürger]
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